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Das besondere Buch – 4* Humbug und Variationen

Das besondere Buch - 4* Humbug und Variationen
Humbug und Variationen
Ion Luca Caragiale
Guggolz Verlag
24€
978-3-945370-16-2

Kurzgeschichten aus Rumänien

Ion Luca Caragiale (1852–1912) galt wegen seiner tiefen Verwurzlung in der rumänischen Sprache lange Zeit als unübersetzbar. Mit seinen Erkundungen in die feinsten psychologischen Verästelungen, seinem Abtauchen in die tiefsten menschlichen Niederungen und die abgelegensten sprachlichen Milieus hat Caragiale ein umfassendes Bild einer rumänischen Gesellschaft geliefert, wie es sie heute nicht mehr gibt. Der eigentlich vom Theater stammende Caragiale hat in Kurz- und Kürzesterzählungen – in »Humbug und Variationen« sind mehr als 60 abgedruckt – seine Mitmenschen und deren soziale Verflechtungen mit einem Feuerwerk an Witz und Sprachlust, an Präzision und Sinn für das entlarvend Absurde porträtiert. Noch heute meint man in seinen Figuren eigene Bekannte und Verwandte zu erkennen, so ewig gültig hat Caragiale ihre Verhaltensmuster und Sprechweisen festgehalten. Die deutsche Übersetzung von Eva Ruth Wemme, die es an Sprachverspieltheit und Punktgenauigkeit mit Caragiales rumänischen Texten aufnimmt, schenkt uns Lesern Einblicke in Situationen, Anekdoten, Journale, Dialoge, Streitgespräche – Momente und Skizzen (so bezeichnete Caragiale seine Erzählsammlungen) der rumänischen Gesellschaft um 1900 zu gewinnen. In Eugène Ionescus absurden Theaterstücken wie auch in der fabulierenden Großprosa Mircea Cartarescus findet sich ein geistesverwandter Nachhall. Mit Caragiale ist eine Zentralgestalt der rumänischen Literatur zu entdecken, dessen unbändige, feinsinnige, urkomische und einflussreiche Geschichten auch schlicht ein großer Spaß bei der Lektüre und ein berauschendes Fest der Sprache sind.
Weitere ungewöhnliche Titel, die sie ab sofort bei uns im Laden finden:    

Vom Verschwinden der Tiere
Hrsg. Münster School of Design
JaJa Verlag
978-3-946642-30-5
29,00€

 

Erste Erde
Raoul Schrott
dtv
978-3-423-14627-2
30,00€

Atlas der verschwundenen Länder
Björn Berg
dtv
978-3-423-28160-7
26,00€
»Warum müssen Tiere wegen uns aussterben?«

Diese Frage stellt die kleine Zoe ihrem Vater.
Auf der Suche nach einer Antwort auf diese Frage erstellt Zoes Vater eine Akte, die man nun in Form dieses Buchs in Händen halten kann. Sie ist ein Sammelsurium aus bunten Illustrationen von vielen wunderbaren Tieren, die durch das Zutun des Menschen ausgestorben sind, vor Jahrhunderten oder erst kürzlich.
Zusammengestellt haben diese Akte Studenten in den Fachbereichen Illustration und Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Münster für Gestaltung in den Kursen von Professor Felix Scheinberger.
Sorgfältige Recherchearbeit, kreative Texte und ein klares Layout rahmen die vielen Bilder anschaulich ein. Die dabei zur Schau gestellte Stilvielfalt ist der Kontrast zur schwindenden Tierartenvielfalt und macht aus dem Buch viel mehr als nur eine traurige Akte.
Dieses Buch ist informativ und schön, obwohl es auch ganz schön traurig ist.
Es ehrt die verschwundenen Tiere, denen wir auf unserem Planeten nicht mehr begegnen werden.

Weltgeschichte als gewaltiges poetisches Epos

Raoul Schrotts Buch ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit dem heutigen Wissen über die Welt: Vom Urknall über die Entstehung des Planeten bis hin zu uns unternimmt es den großen Versuch, unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse literarisch umzusetzen und sie an einzelnen Lebensgeschichten anschaulich zu machen. In wechselnden poetischen Formen ergibt sich ein breites erzählerisches Panorama. In einem zweiten Teil fasst Raoul Schrott in Sachbuchform unseren heutigen Wissensstand zusammen. Dichtung und Wissenschaft verknüpfend, wagt er sich daran, ein modernes Gegenstück zu Alexander von Humboldts „Kosmos“ zu entwerfen. Neugieriger und schöner lässt sich die Erde kaum erkunden. Das große Format, der zweifarbige Druck, die zwei Lesebändchen und das farbige Vorsatzpapier machen das Buch auch optisch zu einem Ereignis.

Weltgeschichte in 50 Briefmarken

Seit Erfindung der Briefmarke im Jahr 1840 haben mehr als 1.000 Länder ihre eigenen Postwertzeichen gedruckt. Die Motive und Symbole darauf demonstrieren ihr offizielles Selbstverständnis. Die meisten dieser Staaten sind längst von der Karte verschwunden, aber die Marken gibt es noch. Sie sind Zeugnis ihrer früheren Existenz und zugleich eine Spur in die Vergangenheit. 50 Länder erweckt der Autor anhand von Dokumenten und Augenzeugenberichten wieder zum Leben. Manche Namen kennen wir, wie Helgoland, Triest oder Biafra, von anderen haben wir noch nie gehört. Manche haben lange existiert, andere nur ein paar Wochen.