Tiere, vor denen man Angst haben muss vs. Verrufene Tiere | Buchtipp
TIERE, VOR DENEN MAN ANGST HABEN MUSS
Roman
Als 6-jährige zog Madeleine zusammen mit ihrer Familie aus Lübeck in die mecklenburgische Provinz, in ein baufälliges Haus ohne laufend Wasser aber mit Plumpsklo, weil ihre Mutter kurz nach der Wende dem Kapitalismus entfliehen wollte. Später verschwindet der Vater, kurz danach die Brüder. Madeleine wohnte zunächst zusammen mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester.
Heute hat sich die Situation nicht groß geändert. Außer, dass ihre Mutter aufgrund ihrer ehrenamtlichen Arbeit als Tierschützerin kaum zu Hause ist und die Schwestern auf sich allein gestellt sind und es im Haus von den titelgebenden Tieren nur so wimmelt. Es gibt ein eigenes Katzenzimmer, die Hunde findet man überall – am Tisch, im Bett der Mutter und auf den Fensterbänken. Außerdem gibt es Ziegen, Ratten und Wildschweine. Die Töchter frieren im Winter und der Mutter sind die Tiere wichtiger. Die Kinder müssen zurückstecken und viel Verantwortung übernehmen – zupacken. An Kind-sein ist da nicht zu denken.
Alina Herbing legt uns hier einen intensiven Coming-of-Age Roman vor. Sie beschreibt die Gegebenheiten so genau, dass uns beim Lesen kalt wurde, wenn Madeleine sich im stundentakt neue Wärmflaschen aufgießt. Wir hatten das Gefühl, vor Ort zu sein und alles hautnah mitzuerleben. Die düsteren Momente, wie auch die schönen Teenagermomente zwischen den beiden Schwestern, wenn sie im Quelle-Katalog stöbern oder vom knutschen mit Robbie Williams träumen.
Alina Herbings „Tiere vor denen man Angst haben muss„, erschienen im Arche-Verlag für 23€, können Sie direkt bei uns im Laden kaufen oder über unseren Webshop bestellen.
Tiere vor denen man Angst haben muss
Alina Herbing
Arche Verlag
23,-€
978-3-7160-2818-6
-VS-
VERRUFENE TIERE
Ein Bestiarium menschlicher Ängste
Ob nun die Angst vor Schlangen, die Abscheu vor Geiern oder der Ekel vor Spinnen – das menschliche Verhältnis zu vielen Tieren ist von tiefer Ablehnung geprägt. Ihr Ursprung reicht bis in eine mythische Vorzeit, in der sich der Mensch nicht zuletzt durchs Erzählen und Fabulieren von der Tierwelt losgesagt zu haben glaubte. Stephan Wunsch porträtiert zehn dieser schlecht beleumundeten, ja verrufenen Tiere. Seine Streifzüge führen ihn in das verschattete Reich boshafter Naturkunde – und in die Abgründe der menschlichen Psyche. Denn ein Bestiarium der verrufenen Tiere, das ist ein Katalog unserer Ängste, ein Spiegel unserer Unzulänglichkeiten, eine Vermessung offener Wunden – kurzum: eine hintergründige und lustvolle Menschenkunde von aasigem Geier bis falscher Schlange, von hinterlistiger Hyäne bis vampirischer Fledermaus.
Verrufene Tiere
Sebastian Wunsch
Matthes & Seitz Berlin
25,-€
978-3-7518-4000-2