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Die Shortlist des Buchpreises 22: Lügen über meine Mutter I Literaturwelten

Ein weiterer Shortlist-Kanditat war „Lügen über meine Mutter von Daniela Dröscher:

Eine Kindheit in den 1980er Jahren, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Er hat die fixe Idee, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag. Aber sie hört nicht auf, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen.

Kommentar der Buchpreis – Jury:
Hunsrück, Mitte der 1980er Jahre, ein deutsches Frauenleben in der Provinz. Eigentlich hatte die Tochter schlesischer Flüchtlinge mehr vom Leben gewollt, doch der karrierebewusste Ehemann kontrolliert mittlerweile alles: die Haushaltsfinanzen, den tagtäglichen Streit, ihr Übergewicht, für das sich selbst das eigene Kind schon schämt. Die Fassade der kleinbürgerlichen Aufsteigerfamilie zerbröckelt endgültig, als die Mutter in einem skurrilen Akt der Notwehr ihr Erbe verschleudert und den Herren des Hauses aussperrt. Daniela Dröscher erzählt ihre von essayistischen Einschüben unterbrochene literarische Mikrosoziologie aus der Kinderperspektive. Beendet ist die Geschichte vom nicht mehr wunschlosen Unglück der Mutter erst, wenn ein neues Spiel beginnt – das der eigenen Familie.

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